Auch „den Geist der Festung Bergstraße" zu beschwören brachte dem Tabellenschlusslicht der Staffel keine Punkte gegen uns ein... aber bis dahin lag ein langer steiniger Weg vor uns... (und dann
auch noch auf dem alten Gaul). Zunächst einmal herrschte anscheinend die Eiskönigin in der Bergstraße, denn bei dem Hallenboden (gestandene Alstertaler können gern mit der Grütze
vergleichen) war es sicherlich eine Überlegung wert auf Kufen unter den Sohlen zu wechseln.
Wir begannen das Spiel konzentriert und schienen unserer Favoritenrolle durch sichere Abwehr und Effektivität, sowie Effizienz in der Offensive gerecht zu werden – So machte es den Anschein, als
würde das hier eine ganz klare Geschichte werden, nachdem wir uns über ein 3:4 (9.) und 6:11 (21.) immer deutlicher absetzen konnten. Die HSG nahm eine Auszeit und egal was dort passierte - wir
vermuten ganz stark, dass Miraculix vor Ort war und Zaubertrank ausgeschenkt hat - es zeigte Wirkung. Der Spielgemeinschaft schien nun alles zu gelingen: Die Würfe wurden sehenswert in den Giebel
geschweißt, fanden über das Aluminium Ihren Weg ins Netz, hinten hielt der gut aufgelegte Torhüter der HSG die Schotten dicht und konnte sogar einen 7m fangen.
Ergebnis: Ein Lauf von 10:3 Toren und eine zwei Tore Führung zur Pause. Respekt, das haben wir uns deutlich einfacher vorgestellt!
Coach Kirste fand in der Halbzeit deutliche Worte, mit einer Leistung, wie in den letzten 10 Minuten wird das hier heute nichts. Nach gutem Start in Hälfte zwei konnten wir schnell
ausgleichen, verpassten es aber regelmäßig die Führung zu erzielen.
Das Spiel wurde zunehmend ruppiger. Dass den Schiedsrichtern neben der maximal mäßigen ersten Halbzeit die Linie in der zweiten Hälfte komplett verloren ging und auf beiden Seiten äußerst kuriose
Entscheidungen getroffen wurden (am Ende stehen 17 Zeitstrafen auf dem Spielberichtsbogen, 6x sollte sich eine der Mannschaften mit nur noch 4 Feldspielern auf der Platte befinden) trug nicht
dazu bei, dass die Situation sich entspannte. Die zahlreichen Zuschauer auf Seite der HSG heizten die Stimmung auf dem Feld zusätzlich an und das Spiel bestand in den letzten 15min nur noch aus
Kampf, Fouls, Diskussionen und Empörung über getroffene Entscheidungen. Inmitten dieser aufgeheizten Situation konnten wir das erste Mal wieder mit drei Toren in Führung gehen (46.), gaben diese
allerdings nach doppelter Unterzahl innerhalb von vier Minuten wieder her (23:22, 50.) Die Zeit lief uns immer weiter davon, die Köpfe waren zu 50% bei den Schiedsrichtern und nicht auf der
Platte und die HSG netzte in der 52. Minute über einen der zahlreichen Gegenstöße nach technischem Fehler unsererseits zum 25:23 ein. Auszeit: Beruhigen, Fokussieren und ein letztes Mal
sammeln. Wir begannen nun sukzessive das Spiel wieder an uns zu reißen und konnten über sehenswerte Treffer von Schmitz, Max und Arie das Spiel über ein 29:28 (59.) innerhalb von 60 Sekunden für
uns entscheiden. Das Arie 4 Sekunden vor Schluss noch böse in die Mangel genommen wird - Absicht unterstellen wir nicht, aber dass die rote Karte nicht gezogen wird passt zur allgemein
Schwachen Leistung der Herren in schwarz -spielte uns jedoch in die Karten. Während Arie dank seiner unfassbaren Männlichkeit unverletzt blieb und die letzten vier Sekunden umher prellte musste
Philipp, dessen Urinstinkte ausgebrochen waren, in den Kabinentrakt gesperrt werden. Seine zuvor erzielten 9 Tore machen das Ganze natürlich vergessen. :* Nun war es endlich geschafft und
das bislang aufreibendste Saisonspiel war mit 29:30 zu unseren Gunsten entschieden. Am Ende sind wir die cleverere Mannschaft, ein Unentschieden wäre allerdings für die HSG nicht unverdient
gewesen. Die Festung an der Bergstraße - die Scala-Fahnen sind symbolisch gehisst - war nun eingenommen und mit inzwischen 8:4 Punkten befinden wir uns auf einem komfortablen 4. Platz in der
Tabelle.
Nächsten Donnerstag und Samstag warten mit Altona 2 (JaW Pokal) und Altona 1 (Liga) die nächsten Gegner, die es zu bezwingen gilt. Dieses Mal bitte weniger aufreibend und weniger knapp!
Eure Dritte!